Sinkender Stern am Wasserfall
Ein untergehender Stern als Firmenlogo hat aus symbolkundlicher Sicht etwas Irritierendes; deshalb wollte ich im März 2009 wissen, wie und wann das Logo der Firma entstanden ist und was es bedeuten soll.
Das Firmenlogo wurde zu diesem Zeitpunkt eingeführt, um die strategischen Änderungen zu verdeutlichen und Vattenfall auf eine neue Position auf dem Energiemarkt vorzubereiten.
Das Symbol wurde aus starken und kraftvollen Elementen geschaffen; Sonne, Wasser, Sterne, Elemente mit dem gemeinsamen Nenner, wichtig für menschliches Überleben zu sein. Die ausgewählten Elemente verliehen dem Symbol auch seine Farben (Sonne = gelb/orange und Wasser = blau).
Sonne: eine gigantische Kugel aus heißen Gasen, die die Erde mit der notwendigen Energie versorgt, um menschliches Leben zu ermöglichen. Die Sonne wird mit Gelb in Verbindung gebracht, einer Farbe, die in vielen Kulturen für etwas Großherziges steht.
Wasser: eine saubere, einfache und reine Flüssigkeit, die den Durst löscht, die erfrischt, die unsere Umgebung ernährt und eine unersetzliche Ressource ist, um uns selbst sauber zu halten. Es bietet eine großartige Kraftquelle für das menschliche Leben.
Stern: ein leitendes Licht und etwas, nach dem Menschen durch alle Zeiten hindurch navigiert haben, Unterstützung für Seefahrer im Sturm und oft gebraucht als ein Symbol großer Errungenschaften. Auf der ganzen Welt wird der Stern häufig auf Flaggen verwendet und er ist auch ein bekanntes Symbol für Einheit und Solidarität geworden.
Die Designer waren damals Tommy Nyman und Johan Karlsson.“
Mit der Wahl des Pentagramm-Sterns passte sich der Konzern bewusst einem weltweiten Trend an und stimmte damit sein Logo auf eine neue Position im Energiemarkt ab. Offenbar ließ man sich von dem Gedanken leiten, dieser Stern werde zukünftig im Sternenkreis der Europäischen Union wegweisend leuchten, sicher durch alle Stürme führen, die in dieser Solidar-Gemeinschaft bevorstehen und von da aus dann weltweit erstrahlen..
Wenn allerdings die Sonne aufgeht …..
1. Woher stammen diese Informationen und sind sie irgendwo nachprüfbar veröffentlicht?
2. Hatte Vattenfall bis 1992 ein anderes Logo? Wenn ja, welches?
3. Wegen des Pentagramms wäre wichtig zu wissen, ob die beiden Designer von jemandem den Auftrag bekamen, es im Logo zu verwenden, oder ob das deren eigene Idee war.
Der Liste lässt sich entnehmen, dass im Jahre 1936 die Entscheidung für das Hexagramm (den aus zwei gleichseitigen Dreiecken bestehenden Sechszack) getroffen worden sein soll, weil es die „Ingenieurkünste“ symbolisiere.
Ob Vattenfall sich 1936 - in einer Zeit, als der Stern bereits als Emblem die zionistische Zeitung "Die Welt" von Theodor Herzl geziert hatte und die Palästinafrage unter dem Zeichen des Hexagramms alle Welt beschäftigte - eher von freimaurerischen oder von zionistischen Überlegungen leiten ließ, muss hier offen bleiben. Beides ist möglich:
Bereits in der Antike kursierten allerlei Zaubergeschichten über König Salomo und seinen phantastischen Tempelbau (gemäß biblischem Buch der Könige), bei dem er sich der beiden mächtigen Schutz- und Abwehrzeichen, Hexagramm und Pentagramm, bedient:
In einem Manuskript des 4.Jh.* übergibt der Erzengel Michael im Auftrag Gottes Salomo einen Zauberring. "Dieser versetzt Salomo in den Stand, über alle Damonen über und unter der Erde, in der Lufzt und im Meere, im Himmel und auf der Erde zu herrschen und sie willkürlich für seine Zwecke zu benutzen." So bauen die ihm unterworfenen Dämonen nach seiner Anleitung den Tempel - Salomos Macht beruht auf Magie. Über einen solchen 'Ring der Macht' würde zweifellos jeder Konzern gern verfügen.
Nordafrikanische Legenden erzählen, dass Salomo mit seinem Ring die Dämonin Istar bezwang, d.h. der Baumeister der Welten bannte und band die gefürchtete Venus auf den Ring der Ekliptik, erkennbar im Pentagramm. Das Siegel dieses Rings ist das Hexagramm.
Das Siegel Salomos verbreitete sich in orientalischen Handwerksbünden und Gilden, die Bierbrauer wählten es als Zunftzeichen; im 13. Jh. erschien es häufig in den Manuskripten von Kabalisten, im 14. Jh. verwendeten es die jüdischen Drucker in Prag, von wo es sich als Zeichen des Judentums ausbreitete und Schild Davids genannt wird. Über die Rosenkreuzer gelangt es in die Freimaurerei, weshalb es seit 18. Jh. in der europäischen Literatur im Zusammenhang mit Bauhandwerk und Ingenieurskunst auftaucht.
Jedenfalls verdeutlicht das jetzige Logo von Vattenfall, dass sich die Firma zwischenzeitlich vom Baumeister abgewandt hat und sich seit 1992 an der weltweiten Huldigung der einst ‚flammenden’ Himmelsherrin beteiligt. Mit Hilfe IHRER Macht wollen die Konzerne inzwischen selber ‚Welten’ nach eigenen Plänen bauen.
* D. Friedrich August Bornemann: Das Testament des Salomo; in Zschft. f. d. histor. Theologie, Bd.14, 3.Heft, Lepzig 1844, S.9-56
(letzte Bearbeitung July 2018)